Predigt April 2010

Queergottesdienst St. Johannis/ Nürnberg am 25. April 2010

Predigt zu Johannes 20, 11-18

Halleluja!

Gott wird gelobt - wir werden verwandelt.


Der Stein: wir, so wie wir sind, kantig, beulig, aber goldglänzend – es ist gut!

Der Stein: all das, was uns von Gott trennt, was unsere „Ungöttlichkeit“ so sichtbar werden lässt – und zugleich das, was uns immer wieder hintreibt zu ihm und dahin, dass wir uns von seiner Kraft bewegen lassen.

 

Das Verwesliche, das Unverweslickeit anzieht – dieses Bild hat auf den ersten Blick etwas Unechtes. Ich stelle mir ein Skelett in prächtigen Kleidern vor, aber unter der Pracht modert es weiter. So ähnlich, wie Pickel einfach mit einem Abdeckstift zu überschminken... wo ist denn da der ‚neue Mensch’, die Erlösung?

Aber der Tod und der Sieg sind ineinander verschlungen, sagt der Text, sie sind nicht voneinander zu trennen!

 

Die Steine sind immer noch kantig, unrund,

aber sie haben etwas Ewiges, Kostbares angezogen.

 

Was habe ich, wie einen Stein, auf dem Herzen, das mich davon abhält, mich in Gott lebendig und erlöst zu wissen? Gott mit meinem Sein zu loben?

Wo bin ich ‚kantig’, wo nehme ich immer wieder Anstoß an mir selber, wie ich bin?

(Weniger damit, was ich tue)

 

Immer wieder erleben wir, dass Gott nicht all unsere Macken wegnimmt, unsere Schwächen heilt. Vielmehr ist da dieses geheimnisvolle Bibelwort, dass Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist, ja, gerade da spürbar wird.

 

Wir müssen niemand sein, der wir nicht sind.

Wir sind Sünder und Gerechte gleichermaßen.

 

Es geht darum, dass ich mich traue, anzusehen, was da so schmerzt.

Es Gott hinzuhalten, hin-zugeben, Hingabe.

Er sie bringt es fertig,

dass er es mit seiner ewigen Goldlack genau daran erstrahlen kann

(auf dem hässlichen Komposthaufen meiner Seele...)

 

Predigttext: Joh. 20,11-18 (Elberfelder)

11 Maria aber stand bei der Gruft, draußen, und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft 12 und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupte und einen zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. 13 Und jene sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesum stehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus sei. 15 Jesus spricht zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. 16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heißt Lehrer. 17 Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu [meinem] Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen, und er dies zu ihr gesagt habe.

 

Maria Magdalena: gebeugt über die Stelle, an der sie all ihre Hoffnung begraben hat

(da sind sogar Gestalten, die sie ansprechen, und denen sie antwortet)

Tränen... der Stein (der hier im Text gar nicht liegt)

 

Marias Hoffnung, die von der anderen Seite kommt – in ihrem Rücken – und ihre Hoffnung ist so verwandelt, dass sie sie nicht erkennt (un-be-greifbar!)

 

Als Jesus sie mit Namen anspricht, erkennt sie ihn

Erfüllung in Beziehung zu...

 

Sie geht mit einer Mission.

Und der Versicherung Jesu: mein Vater ist euer Vater, mein Gott ist euer Gott – wir gehören zusammen, wir sind Geschwister, Kinder Gottes alle miteinander.